Die Preise für Wohnimmobilien sind weiter gefallen. Auch im vierten Quartal 2023 war ein Rückgang um durchschnittlich -7,1 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2022 zu verzeichnen. Damit fielen die Immobilienpreise im fünften Quartal in der Folge, so das Statistische Bundesamt.
In städtischen Kreisen war der Preisrückgang für Ein- und Zweifamilienhäuser besonders ausgeprägt. Er betrug durchschnittlich -11 Prozent). Für Eigentumswohnungen zahlte man in diesen Gegenden im Durchschnitt -7,1 Prozent. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen war der Rückgang geringer.
Die Immobilienpreise werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Sie machen sich sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite bemerkbar.
Entscheidende Parameter auf der Angebotsseite sind Verfügbarkeit von Bauland, Baukosten, Regulierung von Vorschriften in der Baubranche sowie die Zinsen.
Die Nachfrage wird durch folgende Faktoren beeinflusst: Bevölkerungswachstum, Einkommensentwicklung, Arbeitslosenquote, Zinssätze sowie die allgemeine wirtschaftliche Lage. Wenn die Bevölkerung in einer bestimmten Region beispielsweise wächst oder das Einkommensniveau steigt, steigt auch die Nachfrage nach Immobilien, was zu steigenden Preisen führen kann. Darüber hinaus können auch externe Faktoren wie die allgemeine Entwicklung der Wirtschaft, politische Entscheidungen, Infrastrukturprogramme sowie unterschiedliche regionale Attraktivitäten eine Rolle spielen, welche die Immobilienpreisentwicklung beeinflussen können.

Der aktuelle Baupreisindex
Nicht unbeträchtlichen Einfluss haben die Baupreise auf die Entwicklung der Immobilienpreise, wie sich in den letzten Jahren deutlich gezeigt hat. Dies betrifft Baupreise für Neubau und Sanierung gleichermaßen.
Auch im vierten Quartal 2023 haben sich die Baupreise im Vergleich zum Vorjahresquartal erhöht, sogar um 4,3 Prozent, so teilt das Statistische Bundesamt mit. Damit ist die Preissteigerung zwar geringer als in den Vorjahresquartalen, wie zum Beispiel im zweiten Quartal 2023 mit 6,4 Prozent.
Die größte Preissteigerung ist bei den Erdarbeiten zu erkennen (+6,2 Prozent). Weniger wurden hingegen Zimmer- und Holzbauarbeitet. Diese kosteten -1,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

Preise für Baumaterialien
Trotz teilweise sinkender Preise für einzelne Baumaterialien lag das Preisniveau im Jahr 2023 für nahezu alle Baumaterialien, außer Holz, über dem Niveau vor der Energiekrise (vgl. hier Pressemeldung des Statistischen Bundesamts vom 14. März 2014: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/03/PD24_N012_61.html)
Auch Metalle verteuerten sich durchschnittlich um 18,6 Prozent seit 2021. Nur beim Bauholz gab es inzwischen wieder Preisrückgänge.
Folge der steigenden Baukosten
Insgesamt lässt sich sagen, dass innerhalb der letzten zehn Jahre die Baupreise in Deutschland stark gestiegen sind. Ihren Höchststand erreichten sie im Jahr 2022 mit damals einer Preissteigerung von 15 % zum Vorjahr.
Die weiterhin steigenden Baukosten wirken sich nach wie vor stark auf die Märkte aus:
Nach Erhebung des Statistischen Bundesamts ging der Wohnungsbau um 26,6 Prozent zurück (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_028_3111.html). Niedriger war die Zahl zuletzt nur vor 2012.
Auch die Anzahl der Baugenehmigungen ist mit Stand Januar 2024 weiterhin rückläufig. In neu zu errichtenden Häusern wurden von Januar bis November 2023 196.700 Wohnungen genehmigt. Das waren 28,8 % oder 79.700 Wohnungen weniger als in den Vorjahren. Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ging um über ein Drittel (-38,6 Prozent) zurück.
Der stetige Aufwärtstrend bei Immobilien ist seit Monaten durch einen Preisverfall gebremst, aber wie sieht die Prognose von Experten aus? Lesen Sie hierzu gern den nächsten Artikel.